PG Güntersleben - Thüngersheim

Der 3. Oktober 2020 war in diesem Jahr für einige Jugendliche aus unserer Pfarreiengemeinschaft nicht nur „Tag der Deutschen Einheit“ sondern auch der Tag ihrer Firmung. Vor fast genau sechs Monaten am 14. März war die Firmung schon einmal angesetzt gewesen. Ganz knapp vor dem Termin brach die Coronapandemie aus, so dass die Firmung abgesagt, bzw. verschoben werden musste. Dann war es endlich so weit der neue Termin stand fest, doch plötzlich stiegen die Zahlen in Würzburg wieder an. Neue Unsicherheit machte sich breit: Kann die Firmung diesmal stattfinden? Wie ist es mit dem Schutz vor dem Virus beim Gottesdienst? Zum Glück sanken die Infektionszahlen wieder und so konnte die Firmung endlich stattfinden. Nur nicht in Thüngersheim, wie es eigentlich geplant gewesen war, sondern im Dom in Würzburg.

 Um 11.00 Uhr öffnete sich die Bonifatiuspforte des Domes und die Firmbewerber konnten mit ihren Paten und Eltern in den Dom eintreten. Auf ihre Plätze wurden sie dabei vom Dombesuchsdienst geleitet, der von freiwilligen Helfern aus unserer Gemeinde unterstützt wurde. Vielen Dank für diesen ehrenamtlichen Einsatz. Unter Einhaltung der Mindestabstände und verteilt auf die Bankreihen im Dom begann der Gottesdienst. Weihbischof Ulrich Boom zog mit Ministranten aus Thüngersheim und Gemeindereferentin Cornelia Stockmann und Gemeindereferent Ulrich Nottka in den Dom ein. Clara Friedrich las die Lesung aus dem Buch des Propheten Jesaja vor, in dem die sieben Gaben des Heiligen Geistes erwähnt werden: der Geist der Weisheit und der Einsicht, der Geist des Rates und der Stärke, der Geist der Erkenntnis und der Furcht des HERRN. (Jes 11,2)

 Bischof Boom berichtete in seiner Predigt sehr persönlich aus seinem Leben und den Begebenheiten, wo er das Wirken des Gottes Geistes erlebt, sich gewünscht oder auch das Gegenteil erfahren hat. Dann begann der Ritus der Firmspendung: Die Firmlinge bestätigten ihren Glauben an Gott, der Bischof betete um den Heiligen Geist für die Firmlinge, danach sprach er für alle die Spendeformel: „Sei besiegelt mit der Gabe Gottes, dem Heiligen Geist“ worauf die Firmbewerber mit „Amen“ antworteten. Die Firmlinge gingen mit ihrem Paten oder ihrer Patin zu Weihbischof Ulrich Boom und wurden von ihm mit Chrisam gesalbt. Salbungen waren in der Antike Königen und Priestern vorbehalten. Sie sollten die besondere Würde der Person herausstellen. Gesalbt wurden auch die Ringkämpfer, um unangreifbar für den Gegner zu sein. Christus ist der Gesalbte und so sind wir Christen „Gesalbte“. Jeder von uns hat seine eigene Würde „Königswürde“ vor Gott. Im Bewusstsein dieser Würde und gestärkt durch den Heiligen Geist treten  die Jugendlichen und jungen Erwachsenen in einen neuen Lebensabschnitt ein.

Nach der eigentlichen Firmung ging die Feier des Gottesdienstes weiter. Die Neugefirmten lasen die Fürbitten für die Menschen in der Welt und in der Kirche, für Menschen in Not und die Menschen, die uns vorausgegangen sind. Für unsere Pfarreiengemeinschaft lasen Andre Müller, Julia Wendel und Luca Streller die Fürbitten. Die Gemeinde erfüllte als Gemeinschaft von Christen den Auftrag Jesu und feierte die Eucharistie zu seinem Gedächtnis. Als Dank für die Spendung der Firmung überreichte Gemeindereferent Ulrich Nottka im Namen der Neugefirmten und ihrer Eltern, Weihbischof Boom einen Bocksbeutel mit Thüngersheimer Wein. Nach dem Gottesdienst wurden die Firmlinge zusammen mit dem Weihbischof auf den Altarstufen des Domes fotografiert. So fand der lange Weg der Firmvorbereitung, der in einem außergewöhnlichen Jahr stattfand, seinen Abschluss. Jetzt gehen die Gefirmten weiter und dürfen den Hl. Geist wirken lassen an den Orten, an die sie ihr Lebensweg führen wird. Ihr soziales Engagement zeigten die Neugefirmten und ihre Eltern indem sie der Elterninitiative der Station Regenbogen eine Spende von 100 Euro zukommen ließen. (Fotos: Georg Röhm).

­