PG Güntersleben - Thüngersheim

Günterslebener Wallfahrer unterwegs im Zeichen der Muschel.

Seit März hatte sich ein Vorbereitungsteam mit den verschiedenen Aufgaben befasst und bereits viele Helferinnen und Helfer angesprochen. Aber auch auf unvorhergesehene Dinge war man gefasst, wenn zum Beispiel der Gemeindebus wegen einem Schaden ausfällt, musste schnell reagiert werden und nach Alternativen gesucht werden. Früh morgen um 6 Uhr ging es los. Fahnen, Lautsprecher und Wallfahrtsbild wurden aufgenommen, die Ordnerwesten verteilt und noch einmal alle Rollen abgesprochen. 31 Männer und 33 Frauen machten sich auf den Weg. Pfarrer Steigerwald verabschiedete die Wallfahrer mit einem Segen und viel Weihwasser. Marion Mack hatte wieder die Texte zusammengestellt und zum Teil selbst verfasst. Thema in diesem Jahr waren "Zeichen am Weg". In diesem Jahr wurde uns bewusst, dass Güntersleben auch am Jakobsweg liegt, dessen Ziel in Santiago de Compostela in Nordspanien am Grab des Apostels Jakobus liegt. Das Zeichen der Jakobspilger ist die Muschel. Viele Texte, Geschichten und Meditationen drehten sich um die Muschel. Eine Muschel erlebt viel in ihrem langen Leben im Meer, sie wird hin- und hergeworfen, abgeschliffen, durch Schlamm verdeckt und wieder hervorgeholt.  In manchen Muscheln entsteht mit der Zeit etwas kostbares, eine Perle. So ist die Muschel auch ein Zeichen für das Leben der Menschen, die in ihrem Leben auch Höhen und Tiefen erleben und hin- und hergeworfen werden und doch hat ein jeder Mensch seine eigene Geschichte; ist jeder Mensch auf seine Art und Weise kostbar. Damit die Muschel nicht nur geistig bedacht wurde, bekam jeder Pilger eine Muschel auf dem Weg in die Hand. Michael Vetter hatte fleißig im Urlaub an der Nordsee Muscheln gesucht, so dass jeder Pilger und später auch jeder Gottesdienstbesucher eine Muschel in die Hand bekam. Was wäre eine Wallfahrt in Franken ohne Blasmusik? Wir sind wieder einmal sehr dankbar, dass der Musikverein mit 14 Musikern unsere Wallfahrt begleitete und wir so die traditionellen Marienlieder, aber auch das Neue Geistliche Lied in der Flur und im Wald laut und kräftig mitsingen konnten. 

Auch die Radwallfahrt, die um 6.45 Uhr mit 39 Wallfahrern aufgebrochen war, hatte mit 6 "Spätzündern" musikalische Unterstützung. An verschiedenen Stationen wurden die Themen und Gedanken der Wallfahrt bedacht, es wurde gebetet und gesungen. Am Holzlagerplatz war der Treffpunkt, an dem sich Fuß- und Radwallfahrer zur gemeinsamen Gebetsstation trafen. Eine Stunde ging es noch durch die Flur auf die Wallfahrtskirche zu. Mit lautem Glockengeläut kamen am Ende über 100 Wallfahrer an ihrem Ziel an. Pater Matthäus begrüßte uns Pilger und der Singkreis aus Güntersleben begleitete die Gemeindelieder und sang verschiedene moderne Kirchenlieder konzertant. In seiner Predigt ging Pater Matthäus auf das Gleichnis des barmherzigen Samariters ein und verwies darauf, dass der Samariter durch seine Barmherzigkeit dazu beiträgt, dass der von den Räubern Überfallene aufgerichtet wird und wieder in all seiner Würde Mensch sein darf.   Nach dem Schlussegen erhielt jeder Gottesdienstbesucher noch eine Perle, und wer noch keine hatte, eine Muschel als Andenken an die Wallfahrt und den Gottesdienst. Dann ging es in den Biergarten, um nach der geistigen Stärkung auch den Körper nicht zu kurz kommen zu lassen. Wir danken allen Beteiligten für ihre tatkräftige Unterstützung und freuen uns auf das nächste Jahr, wenn es wieder nach Fährbrück geht. 

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