PG Güntersleben - Thüngersheim

Mitten in den Ferien feierten unsere Gemeinden den Marienfeiertag "Maria Himmelfahrt".

 

Eine Tradition, die in vielen Gemeinden schon eingeschlafen ist, ist in Thüngersheim und Güntersleben noch recht lebendig: das Kräuterbinden und die Kräutersegnung am 15. August zum Fest "Maria Himmelfahrt". Auch wenn das Dogma der leiblichen Aufnahme Mariens in den Himmel noch nicht so alt ist, so ist die Tradition und die Überlieferung dieses Festes wesentlich älter. Bereits in der Antike enstanden Legenden, die sich mit dem Tod von Maria und ihrem himmlischen Leben danach befassten. Hintergrund ist die Frage: Wenn Jesus wirklich auferstanden ist, hat das nicht auch Auswirkung auf seine Mutter, die ihn auf seinem Lebensweg die meiste Zeit begleitet hat? Eine der bekanntesten Legenden erzählt, dass die Apostel auf ihren Missionsreisen plötzlich nach Jerusalem gerufen wurden um sich am Sterbebett Mariens zu versammeln. Nach ihrer Beerdigung wurde das Grab noch ein Mal geöffnet und statt des Leichnams befanden sich in dem Grab Rosen und andere Blumen. Diese Legende ist ein Bild für den Gott des Lebens und der Schöpfung. Er nimmt sich der Frau an, die mit daran gearbeitet hat seinen Heilsplan in der Welt umzusetzen. Die "Himmelfahrt Mariens" von dem Renaissance Maler Tizian gibt diese Haltung des Dialogs Mariens wieder. Gott Vater schwebt auf einer Wolke am oberen Ende des Bildes und Maria wird auf einer Wolke von Engeln nach oben getragen. Ihr Blick ist auf Gott gerichtet, der sich ihr zu neigt. Dieses Bild, das in der Kirche "Santa Maria Gloriosa dei Frari" in Venedig hängt, symbolisiert die Hoffnung aller Menschen, dass ihnen, wie Maria, die Nähe Gottes in einem neuen Leben geschenkt wird. Diese Hoffnung steht hinter unseren Kräuterbuschen, mit denen wir unsere Hoffnung mit nach Hause nehmen und unter Gottes Schutz und Hilfe stellen.

 

­